Ortskern Ramersdorf

Denkmalgeschütztes Ensemble

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Ramersdorf wurde erstmals im frühen 11. Jahrhundert erwähnt. Die  Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf (15. Jhd.) bildet mit dem Mesnerhaus und dem ummauerten Kirchhof eine geschlossene Baugruppe mit großer historischer und städtebaulicher Bedeutung. Zusammen mit dem Alten Wirt (17. Jhd.) und den vorstädtischen Gründerzeitbauten wurde das Ensemble 2011 in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ aufgenommen (Bayerische Denkmalliste Nr. E-1-62-000-55; siehe auch Plan).

Geplante Sanierung des Ortskerns

Durch den Innsbrucker Ring und die Rosenheimer Straße ist der historische Ortskern von den umliegenden Vierteln isoliert. Seit 1984 gab es mehrere Versuche, den Ortskern Ramersdorf neu zu gestalten, um ihn aufzuwerten und zu beleben. Diese mündeten 2010 in einen Stadtratsbeschluss mit erster Bürgerbeteiligung in 2011. Im April 2012 wurde der Verein MORES gegründet, um die Anliegen der Bewohner des Ortskerns und der Mustersiedlung Ramersdorf bei der Stadt zu vertreten.

2013 lobte die Stadt München einen Wettbewerb aus. Gewinner war der Entwurf von Georgens + Miklautz Architekten und Stadtplaner mit Claudia Ruf und Svea Erdmann Landschaftsarchitekten sowie Hans Billinger Verkehrsplanung. Der Siegerentwurf wurde seit Oktober 2015 in einem Rahmenplan konkretisiert. Dieser formuliert Leitlinien, Perspektiven und Potenziale für die zukünftige Entwicklung des Gebietes und vertieft die Planungsinhalte in Abstimmung mit den Planungsbeteiligten bzw. durch Fachgutachter (Verkehr, Lärm etc.). Teil des Rahmenplans ist ein Maßnahmenkonzept, das die weiteren Schritte zur Neuordnung und Aufwertung des Gebietes definiert.

Die Errichtung eines Sanierungsgebiets bietet für Wohnungs- und Grundstückseigentümer die erhöhte steuerliche Abschreibungsmöglichkeit gemäß §§ 7h und 10f EStG, sofern die Maßnahme der Umsetzung der Sanierungsziele dient. Weitere Informationen finden Sie hier.

Aktueller Stand der Planung (Dezember 2020) und die weiteren Schritte

Seit der Bürgerpräsentation im Juli 2017 (Dokumentation steht seitens der Stadt München noch aus) gab es keine Änderungen laut Planungsbüro und Planungsreferat der Stadt München.

Im August 2018 wurde die Rahmenplanung mit Maßnahmenkonzept fertiggestellt. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wurde mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 24.10.2018, Stadtsanierung in München am Mittleren Ring Südost, Sanierungsgebiet „Ortskern Ramersdorf“, Neuordnung und Aufwertung des „Ortskerns Ramersdorf“, Bekanntgabe der Ergebnisse der Rahmenplanung mit Maßnahmenkonzept, Beginn Bauleitplanverfahren, Beauftragung und Umsetzung der Maßnahmen (Sitzungsvorlagen Nr. 14-20 / V12685) beauftragt, einen Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1508a für den Teilbereich „Rosenheimer Straße“ aufzustellen und im Parallelverfahren den Flächennutzungsplan mit integrierter Landschaftsplanung zu ändern.

Bis Dezember 2020 wurden die Vergabeunterlagen für die Erarbeitung eines rechtsgültigen Bebauungsplan mit Grünordnung und Umweltprüfung sowie die dazu erforderlichen Gutachten vorbereitet. Die Ausschreibung soll demnächst auf dem eVergabe-Portal der Landeshauptstadt München veröffentlicht werden.

Aktuelle Neuigkeiten siehe auch hier.

Danach folgen die nächsten Schritte des Bauleitplanverfahrens (siehe auch Übersichtsfaltblatt). Nach abgeschlossenem Bauleitplanverfahren kann die Bauphase beginnen.

Die Rolle von MORES

MORES wurde nach dem Stadtratsbeschluss 2010 zur Sanierung des Ortskerns Ramersdorf im April 2012 gegründet, um die Anliegen der Bewohner des Ortskerns und der Mustersiedlung Ramersdorf bei der Stadt zu vertreten. In mehreren Zusammenkünften konnte MORES die Anregungen und Bedenken der Anwohner der Planungsgruppe vortragen. Aufgrund der konstruktiven Mitarbeit von MORES erklärten sich Mitarbeiter der Stadt und die beteiligten Architekturbüros auch bereit, bei den Mitgliederversammlungen von MORES die Entwürfe zu erläutern und Fragen der Vereinsmitglieder zu beantworten.

Die Stellungnahme von MORES zum Siegerentwurf wurde in einem Brief an die Stadt zusammengefasst.

Nach Vorliegen des Vorentwurfs (zur Änderung von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan) im Mai 2019 stellte MORES seine Kritikpunkte und Forderungen in einem umfassenden Positionspapier zusammen, das Anfang Juni an den Oberbürgermeister, die Stadtratsfraktionen und den Bezirksausschuss verschickt wurde.

Diskussionsforum zur Ortskernsanierung